Donnerstag – Traditionelle Orientatmosphäre im Oman
Nachdem wir alle unsere Eindrücke aus Khor Fakkan verarbeitet hatten, sind wir bereit für unser nächstes Tagesprogramm in Muscat. Kreuzfahrtschiffe liegen tatsächlich nicht direkt in der Hauptstadt des Omans, sondern im Vorort Muttrah. Insbesondere die Ein- und Ausfahrt in Muscat sind sehr schön, da das Wahrzeichen der Stadt, ein Weihrauchbrenner, die Ankömmlinge schon aus der Ferne begrüßt und auch wieder verabschiedet. Wie wir im Laufe des Tages merken werden, verkörpert der Oman noch das Bild des Orients, wie man es sich vorstellt. Hier finden sich keine Wolkenkratzer, sondern es geht alles etwas ruhiger und weniger modern zu.
Unser erstes Ziel des Tages ist die Sultan Qaboos Moschee, was wieder dazu führte, dass wir nur ein schnelles Frühstück einnehmen, da die Moschee lediglich vormittags bis ca. 11:00 Uhr für Besucher geöffnet hat.
Mit kleinen Shuttlebussen wird man nach Verlassen des Schiffs zum Hafenausgang gebracht. Diese fahren jedoch nicht zu bestimmten Zeiten, sondern immer dann, wenn ein Bus voll ist oder wenn keine weiteren Gäste zusteigen möchten. Am Hafenausgang erwarten uns dann jede Menge Taxifahrer, die uns unbedingt ihre Stadt zeigen wollen. Zusammen mit einem weiteren Paar teilen wir uns ein Taxi, um die Kosten zu reduzieren, denn so wirklich handeln lässt sich mit diesen Fahrern nicht. Nach rund 20 bis 30 Minuten Fahrt erreichen wir unser erwünschtes Ziel.
Mit dem Fahrer machen wir eine Zeit aus, zu der wir wieder zurückfahren möchten und solange wird er auf uns warten. Nach einer kurzen Kleiderkontrolle am Eingang, können wir uns auf dem Gelände der Moschee dann frei bewegen. Die Anlage ist wunderschön gestaltet und besonders durch die vielen Pflanzen wirkt es dort sehr harmonisch. Vor dem Betreten der Gebetshalle ziehen wir natürlich unsere Schuhe aus und voller Ehrfurcht betreten wir die Halle, die rund 6600 Gläubigen Platz bietet. Unser Highlight ist der wahrlich riesige Lüster aus Swarowski-Steinen in der Mitte des Raumes. Nach einem Rundgang durch die Halle verweilen wir noch ein bisschen auf dem Gelände bis wir uns mit unserem Fahrer treffen. Er fährt uns zurück nach Muttrah, wo wir noch auf den Souk gehen und entlang der Corniche spazieren möchten.
Da der Souk über Mittag geschlossen hat, machen wir zuerst eine Pause in einem der kleinen Bistros am Rande des Souks. Wir entscheiden uns für ein leckeres Chicken Kebab mit Hummus, vor Ort schmeckt so etwas einfach immer noch besser als die Nachahmungen in der Heimat.
Anschließend begeben wir uns dann auf unseren Spaziergang entlang der Uferpromenade, in vielen arabischen Ländern auch Corniche genannt. Wir genießen dabei besonders den Blick auf den Hafen und die bergige Landschaft, unser Ziel ist der Weihrauchbrenner. Überraschenderweise ist der Weg dann doch länger als gedacht, sodass wir froh sind, genügend Wasser in der Hitze dabei zu haben. Am Fuße des Berges, auf dem der Brenner steht, legen wir wieder kurz Rast ein. Da wir ja noch zurück zum Souk gehen wollen, entscheiden wir uns dagegen, den Eingang zum Park zu finden und dann dort den Aufstieg zum Weihrauchbrenner zu wagen.
Der Besuch des Souks ist dann auch sehr überwältigend. Insbesondere der starke Geruch nach Weihrauch versetzt uns in den Zauber von 1001 Nacht. Neben Weihrauch und anderen Gewürzen lassen sich besonders gut Schals und Lampen als Souvenirs mitnehmen. Wer nicht aufpasst, kann sich aber auch schnell in den vielen Gassen verlaufen. Nachdem wir unsere Entdeckungstour über den noch sehr traditionellen Souk beendet haben, laufen wir zurück zum Hafen und erreichen mit vielen Eindrücken das Schiff.
Am Abend hören wir uns noch ein Solokonzert einer der Sängerinnen im Klanghaus an. Sie hat eine fantastische Stimme und durch die intime Atmosphäre in diesem kleinen Saal wirkt es auf uns schon fast wie ein Privatkonzert. Die persönliche Note in diesen Solokonzerten hat uns überrascht und sehr begeistert. Unserer Meinung nach eine tolle Alternative zum Gang ins Theater!