Die Meyer Werft in Papenburg gehört nicht nur zu den größten Schiffbaubetrieben der Welt, die Kreuzfahrtschiffe bauen, sondern erlaubt mit ihrem Besucherzentrum auch hunderttausenden Menschen jährlich einen Blick in die Produktion. Bei einer Meyer Werft Besichtigung erfährt man, was zum Bau moderner und großer Kreuzfahrtschiffe dazugehört.
Die Dimensionen auf der Meyer Werft sind wahrlich groß – das merkt man schon während der Anfahrt zum Werftgelände. Die erfolgt mit dem Shuttlebus aus der Papenburger Stadtmitte. Alle Besucher, die mit einer sogenannten öffentlichen Führung auf die Werft kommen, steigen dort gemeinsam mit ihren Gästebetreuern der Papenburg Marketing GmbH, die das Besucherzentrum betreibt, in den Bus. Die Tickets kosten 13,50 Euro für Erwachsene, 7,50 Euro für Kinder von 5 bis 18 Jahren, 1,50 Euro für Kinder 0 bis 5 Jahren und sind online sowie im Papenburg Zeitspeicher erhältlich.
Während der knapp zehnminütigen Fahrt erfährt man schon allerhand Interessantes. So sind beispielsweise die Buchstaben an der Werfthalle fast zehn Meter hoch! Die größere der zwei Baudockhallen setzt mit ihren Ausmaßen – 125 Meter Breite, 75 Meter Höhe und 504 Meter Länge – sogar einen Weltrekord!
Geschichte und Gegenwart der Meyer Werft
Das Besucherzentrum selbst bietet jedes Jahr rund 250.000 Besuchern einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Meyer Werft. Schon zu Beginn der Führung zeigen zwei aufwändig produzierte Filme, wie Kreuzfahrtschiffe in Papenburg entstehen. Wie ein gut eingespieltes Orchester müssen hunderte Firmen und tausende Menschen zusammenarbeiten, damit innerhalb von gut 36 Monaten aus einer Idee ein neues Kreuzfahrtschiff wird.
Anschließend geht die geführte Meyer Werft Besichtigung durch unterschiedliche Themenbereiche. Eine Modellgalerie zeigt die unterschiedlichen Schiffsklassen, die die Meyer Werft bereits gebaut hat. Waren es bis in die 1980er Jahre hinein vor allem Gastanker und Fähren, so spezialisierten sich die Papenburger danach mehr und mehr auf Kreuzfahrtschiffe. 1986 lieferten sie mit der Homeric ihr erstes Kreuzfahrtschiff ab und bis heute sind es mehr als 40 geworden.
In den anschließenden Bereichen lernt man dann auch, wie die Meyer Werft so erfolgreich werden konnte: mit innovativen Produktionsprozessen und kreativen Ideen für Einrichtungen an Bord. So werden die bis zu 347 Meter langen Kreuzfahrtschiffe nicht in einem Stück gebaut, sondern nach dem sogenannten Blockbauprinzip – vergleichbar mit Legosteinen. Auch Bug, Heck und Mittschiff werden in verschiedenen Bauabschnitten getrennt gefertigt und später zusammengeschweißt.
Aber auch die Ingenieursleistung der Papenburger Schiffbauer ist beeindruckend. Im Besucherzentrum steht ein Nachbau einer Rohrsektion, wie sie in ein Kreuzfahrtschiff eingebaut wird. Insgesamt werden übrigens knapp 400 Kilometer Rohre für ein Kreuzfahrtschiff gebraucht!
Blick in die Baudockhalle der Meyer Werft
Den Höhepunkt der etwa zweistündigen Führung bildet natürlich der Blick in die große Baudockhalle, immer zwei große Kreuzfahrtschiffe im Bau sind. Eines liegt direkt vor dem Panoramafenster des Besucherzentrums und steht somit nur noch wenige Monate vor der Fertigstellung. Das zweite Kreuzfahrtschiff im Bau liegt im hinteren Bereich der Bauhalle. In dieser Bauhalle entstand mit der AIDAnova 2018 auch das weltweit erste Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb. Zwei Schwesterschiffe werden bis 2023 folgen.
Anschließend werden in vier Bereichen einige der größten und wichtigsten Kunden der Meyer Werft vorgestellt. Über Bildschirme erhält man einen Eindruck, wie es an Bord der Schiffe von Norwegian Cruise Line, Royal Caribbean International, Disney Cruise Line und AIDA Cruises aussieht. Zu jeder Reederei gibt es eine Musterkabine, an der man sehr gut die unterschiedlichen Designs der Schiffe erkennen kann.
Auch die spektakuläre Emsüberführung der Kreuzfahrtschiffe wird im Besucherzentrum mit einem Film in Szene gesetzt. Die Besucher nehmen auf den „Emsdeichen“ Platz und in der Mitte wird ein Schiff virtuell von der Werft zur Nordsee gebracht.
Nach einem kurzen Besuch im Fanshop der Meyer Werft geht es dann mit dem Shuttlebus wieder zurück in die Innenstadt. Zwei Stunden gehen im Besucherzentrum der Meyer Werft ziemlich kurzweilig herum. Dank der persönlichen Erklärungen der Gästebetreuer ist aber keine Führung exakt wie die andere – jeder hat seinen eigenen Stil.
Alle Informationen zur Buchung der Werftbesichtigungen erhaltet ihr bei der Papenburg Marketing und beim Besucherzentrum der Meyer Werft.