Seit 1988 bietet die Mediterranean Shipping Company Kreuzfahrten an. Heute ist MSC Kreuzfahrten die größte private Kreuzfahrtgesellschaft. Im Jahre 2014 wurde im Rahmen des Renaissance Programms ein 5,1 Milliarden Euro umfassender Investmentplan für MSC Neubauten angekündigt, der 2016 noch einmal auf 9 Milliarden Euro aufgestockt wurde. Laut MSC werden die neuen Schiffe intelligenter, größer und schöner. Was also erwartet uns mit diesem Neubauprogramm in den kommenden Jahren? Wir haben uns einmal genauer damit beschäftigt und hier alle wichtigen Informationen für euch zusammengetragen.
Was passiert in den nächsten Jahren?
Bis 2026 dauert aktuell die Neubauplanung von MSC Kreuzfahrten. Den Anfang dieses umfassenden Programms machte die MSC Meraviglia als Prototyp einer neuen Schiffsklasse, die am 3. Juni 2017 in Le Havre traditionell von Sophia Lauren getauft wurde. Danach folgte die MSC Seaside, ebenfalls ein Prototyp einer neuen Schiffsgeneration, die nur sechs Monate später in Miami getauft wurde. Das neueste Schiff von MSC Kreuzfahrten ist aktuell die MSC Bellissima, das Schwesterschiff der MSC Meraviglia. Die MSC Bellissima wurde im März in Southampton getauft und ist somit das 16. Schiff der Flotte.
Auch für die nächsten Jahre sind die Ablieferungen der MSC Neubauten ähnlich nah beieinander getaktet. Im November 2019 kommt die MSC Grandiosa. Für September 2020 ist die MSC Virtuosa geplant. Anschließend können wir jedes Jahr ein neues MSC Schiff erwarten, nur im Jahr 2023 sollen zwei Schiffe gelauncht werden.
Die neuen Kreuzfahrtschiffe verteilen sich auf drei beziehungsweise eigentlich fünf verschiedene Klassen, die wir im Einzelnen näher vorstellen werden. Um das ehrgeizige Ziel, so viele neue Schiffe auf den Markt zu bringen, zu erreichen, wird auf zwei Werften gleichzeitig gebaut, zum einen auf der Fincantieri Werft in Italien und zum anderen bei STX France.
Die Meraviglia-Klasse – Schiffe für alle Jahreszeiten
Die MSC Meraviglia, zu Deutsch „Wunder“, ist der erste Neubau dieser Schiffsklasse. Ein weiteres Schiff dieser Klasse istdie MSC Bellissima. Die Schiffe bieten Platz für 5714 Passagiere in 2244 Kabinen.
Länge über alles | 315m |
Breite | 43m |
Tiefgang | 8,50m |
Bruttoraumzahl | 167.600 |
Max. Geschwindigkeit | 22,7 Knoten |
Passagiere | 5714 |
Kabinen | 2244 |
Crew | 1536 |
Crew-Passagier-Verhältnis | 1 : 3,7 |
Die MSC Grandiosa und die MSC Virtuosa, die Ende 2019 und 2020 in Dienst gestellt werden, gehören der sogenannten Meraviglia-Plus-Klasse an. Die Schiffe sind um 15 Meter länger und fassen mit dann bis zu 6334 Gästen noch einmal rund 600 Passagiere mehr.
Länge über alles | 331m |
Breite | 43m |
Tiefgang | 8,50m |
Bruttoraumzahl | 177.100 |
Max. Geschwindigkeit | 22,3 Knoten |
Passagiere | 6334 |
Kabinen | 2440 |
Crew | 1704 |
Crew-Passagier-Verhältnis | 1 : 3,7 |
Die Besonderheiten der Schiffe sind unter anderem technische Innovationen. Dazu zählt vor allem der große LED Himmel in der mediterranen Promenade. Der 80 Meter lange Himmel zaubert verschiedene Effekte an die Decke und ist somit der Mittelpunkt der Schiffe. Für die MSC Grandiosa wird der LED-Himmel noch einmal auf 98,5 Meter verlängert.
Mit der MSC Meraviglia wurde auch zum ersten Mal eine Smart Ship Technologie an Bord von MSC Kreuzfahrtschiffen eingeführt. Mit MSC for me wird den Gästen ein allumfassendes Erlebnis geboten. Dazu zählen beispielweise die MSC for me-Kinderarmbänder, die es Eltern erlaubt, ihre Kinder an Bord zu lokalisieren. Aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten: Mithilfe intelligenter Gesichtserkennung kann noch besser auf die individuellen Wünsche der Gäste eingegangen werden, durch die Armbänder werden die Gäste mit der Crew vernetzt und erhalten zugeschnittene Empfehlungen auf ihr Smartphone oder Tablet.
Außerdem lassen sich Vorschauen für Ausflüge bereits durch Virtual Reality Brillen erleben. Weitere Services sind ein interaktiver Deckplan und ein Organiser zum Reservieren von Tischen, Buchen von weiteren Leistungen oder Showtickets.
Auf der MSC Bellissima erhält auch zum ersten Mal der Sprachassistent Zoe Einzug. Zoe soll hauptsächlich in den Kabinen zum Einsatz kommen und sieben Sprachen sprechen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, brasilianisches Portugiesisch und Mandarin. Der Sprachassistent soll eine stressfreie Möglichkeit sein, schnell und unkompliziert an Informationen zu gelangen, die sonst an der Rezeption eingeholt werden würden. Ab der MSC Bellissima wird Zoe dann auf allen Neubauten eingesetzt. Langfristiges Ziel der Reederei ist aber die Errichtung einer smarten Kabine, die mittels künstlicher Intelligenz die Kundenzufriedenheit und Markenbindung erhöhen soll.
Für jedes Schiff der Meraviglia- bzw. Meraviglia-Plus-Klasse werden zudem zwei eigens kreierte Shows von „Cirque du Soleil“ entwickelt. Die beiden Shows für die MSC Meraviglia nennen sich „sonor“ und „viaggio“ und werden in der intimen Atmosphäre der Carousel Lounge aufgeführt.
Außerdem verkündete MSC Kreuzfahrten den Bau eines fünften Kreuzfahrtschiffes der Meraviglia-Klasse bei STX France. Dieses soll 2023 in Dienst gestellt und mit LNG angebtrieben werden.
Die Seaside-Klasse – Schiffe, die der Sonne folgen
Zur Seaside-Klasse gehören momentan die MSC Seaside und die MSC Seaview. Die beiden Schiffe wurden auf der italienischen Fincantieri Werft gebaut und bieten Platz für bis zu 5331 Passagiere in 2066 Kabinen.
Länge über alles | 323m |
Breite | 41m |
Tiefgang | 8,55m |
Bruttoraumzahl | 153.516 |
Max. Geschwindigkeit | 23,0 Knoten |
Passagiere | 5331 |
Kabinen | 2066 |
Crew | 1413 |
Crew-Passagier-Verhältnis | 1 : 3,7 |
Zwei weitere Schiffe dieser Klasse sind für 2021 und 2023 bestellt. Diese Schiffe werden allerdings eine Weiterentwicklung der beiden Vorgängerinnen sein, weswegen sie die Seaside-Evo-Klasse bilden werden. Welche Weiterentwicklungen auf diesen Schiffen Einzug erhalten werden, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die MSC Neubauten der Seaside-Klasse bestechen durch ihre sehr innovative Form und einen breiten Waterfront Boardwalk, wodurch sich eine kleine Orientierung zurück zum Meer erkennen lässt. Am Heck des Boardwalks liegt zudem der South Beach Pool, der eine spektakuläre Aussicht auf die Heckwelle bietet. Von hier aus starten zwei Panoramaaufzüge zum Top Deck.
Weitere Highlights sind zwei 40 Meter lange gläserne Brücken sowie die sogenannte Bridge of Sighs am Heck 40 Meter über dem Meer.
Auch auf dieser Schiffsklasse wird sich MSC for me wiederfinden, wenn auch noch ohne den Sprachassistenten Zoe.
Mit der Seaside-Klasse versucht MSC Kreuzfahrten sich auch eine neue Zielgruppe zu erschließen: die Nordamerikaner. Nicht ohne Grund gibt es viele englische Namen für die verschiedenen Orte an Bord und wurde die MSC Seaside in Miami für Karibikrouten stationiert. Die MSC Seaview dagegen wird ab dem Winter 2018/2019 die Highlights Brasiliens entdecken.
Die World-Class – Futuristische Neubauten
Die MSC Neubauten der World-Class sind etwas ganz besonderes, unter anderem werden sie mit LNG angetrieben und haben ein sehr futuristisches sogenanntes Y-Design. Bisher wurden zwei Schiffe der Klasse fest bei STX France für 2022 und 2024 bestellt. Für 2025 und 2026 gibt es bisher Optionen bei der Werft.
Die Schiffe werden mit bis zu 6744 Passagieren in 2632 Kabinen noch größer als die Meraviglia- und Seaside-Klasse.
Länge über alles | 333,3m |
Breite | 47m |
Bruttoraumzahl | 205.700 |
Betriebsgeschwindigkeit | 21,8 Knoten |
Passagiere | 6774 |
Kabinen | 2632 |
Crew | 2126 |
Crew-Passagier-Verhältnis | 1 : 3,2 |
Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Kreuzfahrten, erklärt: „Die World Class Schiffe werden sich von allen bisherigen Kreuzfahrtschiffen unterscheiden. Sie werden sowohl für Familien mit Kindern als auch für Erwachsene über eine einmalige Vielfalt an Annehmlichkeiten und Bordeinrichtungen verfügen und sich durch wegweisendes Design und aktuellste Technik auszeichnen. Zudem kommen die umweltfreundlichsten Technologien im Schiffsbau, wie zum Beispiel der Antrieb mit Flüssigerdgas (LNG) zum Einsatz. Die neue Generation wird für alle Regionen und Witterungsverhältnisse gerüstet sein.“
Besonders ins Auge sticht der 90 Grad steile Bug, der die Stabilität und Hydrodynamik der Schiffe verbessert. Außerdem werden die Schiffe über familienfreundliche Bereiche, ein Panorama-Heck sowie eine Glas-Pool-Lounge verfügen.
Klein, aber fein…
Auch das kann MSC. Im Oktober 2018 gab die Reederei bekannt, mit kleineren Schiffen ins Luxussegment einsteigen zu wollen. Dafür wurden gleich vier Schiffe einer neuen Schiffsklasse bei Fincantieri in Auftrag gegeben. Die kleineren Luxusschiffe werden eine Größe von 64.000 BRZ haben, über 481 Suiten verfügen und ab 2023 in Dienst gestellt.
Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, sagt zu dem Eintritt ins Luxussegment: „Durch den großen Erfolg unseres MSC Yacht Clubs, dem luxuriösen Schiff-im-Schiff-Konzept, und der großen Nachfrage unserer Gäste nach exklusiven Urlaubserlebnissen sehen wir den Eintritt in das Luxus-Segment als eine natürliche und konsequente Weiterentwicklung des MSC Yacht Clubs. Die neuen Schiffe werden aufgrund ihrer Größe besondere Reiserouten anbieten können. Services für die Gäste erreichen ein neues Level und der persönliche Butler-Service, den unsere Gäste aus dem MSC Yacht Club kennen, wird rund um die Uhr verfügbar sein.“
Michael Zengerle, Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten in Deutschland, stimmt zu und ergänzt: „Der Einstieg in das Luxus-Segment macht unser Angebot noch einmal spannender. Zusätzlich zu unserem MSC Yacht Club Erlebnis werden die deutschen Gäste ab 2023 eine noch größere Auswahl an Fünf-Sterne-Kreuzfahrten im höchsten Marktsegment genießen können. Unsere zukünftigen Luxusschiffe kommen einem privaten Yachterlebnis sehr nah.“
Es bleibt also spannend bei MSC Kreuzfahrten. Wir finden besonders die neue Schiffsgeneration der World Class beeindruckend und lassen uns gerne von den weiteren Detail-Planungen der Reederei bezüglich der MSC Neubauten überraschen.