Von Southampton bis Hamburg mit der Norwegian Jade
Die Norwegian Jade fährt seit 2017 Nordlandrouten ab Hamburg. Zu einigen ausgewählten Terminen werden auch dreitägige Kurzreisen von Southampton bis Hamburg und umgekehrt angeboten.
Eine perfekte Gelegenheit, mal eine Reederei für sich zu testen. Wir waren im Juni 2017 für zwei Nächte an Bord.
Dienstag – Auf nach England!
Früh morgens und noch etwas müde machen wir uns auf den Weg zum Flughafen Hamburg. Von hier aus fliegen wir nach London Gatwick. Aufgrund des Nachtflugsverbots und Verspätung durch einige Tests am Flugzeug, verlieren wir unseren Slot zur Landung in Gatwick und müssen so noch ungefähr eine Stunde im Flugzeug ausharren. Aber dadurch kommen wir in einen ganz besonderen Genuss: Wir dürfen Pilot und Co-Pilot im Cockpit besuchen! Kaum einer der anderen Fluggäste nimmt dieses Angebot wahr, sodass wir viel Zeit haben, uns mit den beiden zu unterhalten. Was für ein toller Auftakt unserer Reise! Da haben wir die Stunde Verspätung ganz schnell wieder vergessen.
Am englischen Flughafen warten wir noch auf einige andere Mitreisende und anschließend geht es mit dem Reedereitransfer per Bus nach Southampton zur Norwegian Jade.
Im Terminal angekommen, können wir auch direkt einchecken, lediglich unsere Kabine auf Deck 11 ist noch nicht bezugsbereit. Das ist für uns aber kein Problem, denn wir nutzen die Zeit für ein Mittagessen im Buffetrestaurant, dem Garden Café.
Gesättigt beziehen wir dann unsere Mini Suite, von der wir sehr positiv überrascht sind. Man merkt zwar, dass die Kabinen beim Renovierungsprogramm gegenüber den öffentlichen Bereichen leicht vernachlässigt wurden, dennoch überzeugt uns die Kabine. Insbesondere die Größe gefällt uns sehr gut. Die bemerkt man vor allem im Sitzbereich neben dem Bett, aber auch im Badezimmer, das nicht nur über eine Duschwanne, sondern auch über ein separates WC verfügt. Für uns war dies definitiv eine gute Kabinenwahl.
Nachdem wir uns für die kommenden beiden Tage eingerichtet haben, starten wir unsere Erkundungstour über das Schiff. Wir beginnen gleich auf unserem Deck, denn hier liegt auch die Brücke und damit verknüpft auch ein ganz besonderes Highlight, das sich so nur selten auf anderen Kreuzfahrtschiffen finden lässt. Die Norwegian Jade verfügt nämlich über einen sogenannten Bridge Observation Room, durch den sich die Arbeit auf der Brücke durch eine große Scheibe verfolgen lässt.
Doch auch der Raum an sich ist sehr spannend. Hier befinden sich die vielen Plaketten von den Häfen, die das Kreuzfahrtschiff bereits angefahren hat. Eines ist uns dabei ganz besonders ins Auge gefallen. Gerahmt hinter Glas findet sich eine zum Dreispitz gefaltete US-Flagge. Dieser sogenannte „cocked hat“ ist die Originalflagge, die an Bord gehisst wurde, als die Norwegian Jade zwischen April 2006 und Februar 2008 noch als Pride of Hawaii in den USA registriert war. Heute hat ihr Schwesterschiff, die Pride of America, die Routen rund um die hawaiianischen Inseln übernommen.
Wir setzen unseren Rundgang in den öffentlichen Bereichen fort, aber da das Wetter in Southampton so gut ist, beschließen wir, noch eine Weile an Deck zu sitzen. Wir bestellen uns auf dem Pooldeck an der Topsiders Bar unser erstes Getränk, das dank Premium All Inclusive bereits im Reisepreis inkludiert ist.
Nach der Seenotrettungsübung verzögert sich das Auslaufen aus dem Hafen von Southampton leider etwas, sodass wir vor Hunger dann doch beschließen, zu Abend zu essen. Wir entscheiden uns für eines der Hauptrestaurants, den Grand Pacific Dining Room, der auch eine große Glasfront mit Blick auf die Heckwelle bietet.
Als wir im Restaurant ankommen, sind dort direkt an der Glasfront leider keine Plätze mehr frei. Wir nehmen in einem abgelegeneren Teil des Restaurants Platz und geben unsere Bestellung auf. Gerichte, die wir mindestens einmal auf einem Schiff von Norwegian Cruise Line bestellen, sind unter anderem der Caesar’s Salad und das grandiose Dessert Chocolate Lava Cake, ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern an Erdbeerkompott und Stracciatella-Eis. Und auch dieses Mal finden diese beiden Speisen ihren Weg in unsere Bestellung.
Nach diesem Schlemmermenü verbringen wir den Abend in der Spinnaker Lounge, die sich abends zu einer Diskothek und einem Treffpunkt für viele Gäste verwandelt.
Wir bleiben allerdings nicht allzu lange, da uns langsam, aber sicher die Müdigkeit der Anreise überkommt.