Dienstag: Ein Tag in Helsinki
Da wir erst um 10:30 Uhr in der finnischen Hauptstadt ankommen, starten wir entspannt in den Tag. Nach dem Frühstück im Grande Buffet steht aber erst einmal Koffer packen auf dem Programm, da wir am Abend mit einer anderen Kreuzfahrtfähre weiterfahren werden.
Sobald dann endlich alles verstaut ist, verlassen wir unsere Kabine, um uns das Einlaufen in Helsinki anzusehen. Das Wetter spielt endlich wieder mit und so können wir die Ankunft im Trockenen genießen. Uns bietet sich ein toller Ausblick auf die kleinen vorgelagerten Inseln, der Blick auf das Wasser und gleichzeitig ins Grüne entspannt.
Nachdem die Silja Symphony am Olympiaterminal fest ist, machen wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof. Hier wollen wir unser Gepäck lagern, um es nicht bis zum Abend bei uns tragen zu müssen. Die Gepäckaufbewahrung befindet sich im Untergeschoss und lässt sich leicht finden. Für uns reicht ein großes Fach, für das wir 6,00 Euro für 24 Stunden zahlen müssen. Ein fairer Preis wie wir finden.
Auf dem Weg zum Hauptbahnhof haben wir bereits einen ersten Eindruck von Helsinki gewonnen. Da die Stadt nicht allzu groß ist, steht auch entspanntes Sightseeing auf unserem selbst erstellten Tagesprogramm.
Wir starten unsere Entdeckungstour am Senatsplatz, der wohl die meisten Touristen anzieht. Dass mit uns ein großes amerikanisches Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, merken wir sehr wohl, empfinden es aber noch nicht als unangenehm. Unser Aufenthalt am Senatsplatz verlängert sich nur dadurch, dass wir oft gefragt werden, ob wir von den anderen Touristen Fotos machen können.
Ganz in weiß: der Dom zu Helsinki Ganz in weiß: der Dom zu Helsinki Ganz in weiß: der Dom zu Helsinki
Natürlich besichtigen wir auch den Dom zu Helsinki, der das Wahrzeichen der Stadt ist und sich direkt am Senatsplatz befindet. Der Besuch ist sogar kostenlos.
Von hier aus zieht es uns zurück zum Wasser, denn direkt am Ufer liegt ein lokaler Markt, der sogenannte Kauppatori. Der Markt hat täglich geöffnet und hier findet sich alles, was das Herz begehrt. Neben lokalen Delikatessen, Obst und Gemüse werden auch Souvenirs, Kunst und Handwerk angeboten. Aber wir entdecken auch Imbisse, an denen sich viele Finnen und Touristen gleichermaßen anstellen, um ein kleines Mittagessen zu sich zu nehmen.
Wir bummeln über den Markt und kaufen auch sogleich einige Souvenirs für unsere Lieben daheim, bevor wir uns auf den Weg zu einer weiteren Kirche machen. Die orthodoxe Uspenski-Kathedrale lässt sich ebenfalls kostenlos besichtigen, ist für uns aber ein totales Kontrastprogramm zum Dom. Die Kathedrale ist eher dunkel, dafür aber reich verziert, während der Dom sehr hell und schlicht gehalten ist.
Während unserer Besichtigung versammeln sich einige Gläubige in der Kirche und singen. Für uns ist das ein beeindruckendes Erlebnis, da sie sehr in sich und ihren Gesang versunken wirken. Sie blenden die Umgebung vollkommen aus und fokussieren sich ganz auf den Glauben. Andächtig und berührt lauschen wir kurz und verlassen dann die Kathedrale. Dies wird uns auf alle Fälle noch lange im Gedächtnis bleiben.
Da es mittlerweile schon Mittagszeit geworden ist, entschließen wir uns, etwas zu essen. Wir schlendern noch einmal über den Kauppatori und entdecken dann die alte Markthalle, die Vanha Kauppahalli. Davor liegen viele Fischerboote, auf denen Verkäufer ihren frischen Fisch anbieten.
Und auch im Inneren finden wir viele Fischhändler, aber auch kleine Bistros. Die Markthalle wurde bereits 1888 eröffnet und wirkt durch die schmalen Gänge und kleinen Stände sehr urig und gemütlich. Und auch hier findet sich wieder eine Mischung aus Touristen und Einheimischen.
Wir beschließen, bei einem kleinen Café in der Mitte der Markthalle eine Pause einzulegen. Mit viel Glück bekommen wir einen der letzten freien Tische und bestellen die finnische Lachssuppe Lohikeitto. Die wird scheinbar von fast jedem Gast bestellt, wir entdecken sie zumindest auf allen Tischen.
Und nachdem wir die Suppe dann auch kosten können, ist es für uns kein Wunder mehr, dass sie so oft bestellt wird. Die Lachssuppe schmeckt uns unfassbar gut! Zugleich wärmt sie uns auch gut auf, sodass wir uns gleich ein Rezept raussuchen, um uns für die kommenden kalten Herbst- und Wintertage zu wappnen.
Nach unserer Stärkung stehen nur noch wenige Ziele auf unserem Programm. Florian macht noch einen Abstecher ins Hard Rock Café und dann laufen wir weiter zur Felsenkirche, der Temppeliaukion Kirkko. Sie liegt zwar etwas außerhalb der Innenstadt, lässt sich aber dennoch gut zu Fuß erreichen.
Scandinavia Café in der Markthalle Zeit für eine traditionelle Stärkung Wärmt und stärkt: die finnische Lachssuppe Lohikeitto
Von außen ist die Kirche recht unscheinbar, sie wirkt wie ein Fels mit Eingang. Nach Zahlung von drei Euro Eintritt sind wir dann aber doch sehr erstaunt ob der Großzügigkeit und Helligkeit im Inneren. Wir drehen eine Runde im Inneren und setzen uns dann auf die obere Tribüne, um dem Organisten zu lauschen. Dieser probt gerade und stimmt anschließend sein Instrument, sodass wir sogar noch in den Genuss kommen, der tollen Akustik lauschen zu können.
Unser Besuch wird dann aber leider unterbrochen als zwei Ausflugsgruppen eines großen amerikanischen Kreuzfahrtschiffes eintreten. Auf einen Schlag wird es lauter und wuselig, was die Atmosphäre stört. Vielleicht wäre es passender, jeweils nur einer Gruppe Zutritt zu gewähren und die Gruppen nacheinander eintreten zu lassen.
Wir verlassen also die Felsenkirche und bummeln zurück zum Hauptbahnhof, wo wir unser Gepäck abholen, eine Fahrkarte erwerben und dann mit der Tram zum Westterminal fahren. Dieses liegt nicht so zentral wie das Olympiaterminal, sodass wir nach rund 20 Minuten Fahrt den Hafen erreichen.
Hier liegt schon die Silja Europa, die uns nach Tallinn bringen wird. Leider funktioniert hier der Self Check-In nicht, aber auch am Schalter geht es zügig und die Mitarbeiterin hilft uns sehr zuvorkommend und freundlich weiter.
Eine Stunde vor Ablegen kommen wir dann auch an Bord und beziehen unsere Kabine. Danach orientieren wir uns und laufen eine Runde über das Schiff. Im Vergleich zur Silja Symphony hat die Silja Europa etwas weniger Kreuzfahrtflair, ist aber dennoch gemütlich und bietet einige nette Sitzgelegenheiten und sogar ein Kosmetikstudio.
Im Coffee & Co. genießen wir noch einen Kaffee und schlendern dann durch die Shops, bevor wir uns auf den Weg ins Grande Buffet machen. Auch wenn sich hier dieselben Speisen wie auf der Silja Symphony finden, gefällt uns dieses Buffet aufgrund der besseren Aufteilung und der Weitläufigkeit um einiges besser. Auf der Silja Symphony empfanden wir das Buffet doch als etwas eng und zu klein für die Anzahl der Passagiere.
Unsere Kabine auf der Silja Europa Atrium der Silja Europa Gemütliche Sitzecken im Atrium der Silja Europa Grande Buffet der Silja Europa
Um 22:00 Uhr erreichen wir bereits Tallinn und wer möchte, darf auch bereits die Silja Europa verlassen. In unserer Reise war die Übernachtung an Bord aber inkludiert und so bleiben wir bis zum nächsten Morgen.