Das bringt das Kreuzfahrtjahr 2020: Ein Ausblick auf die 25 neuen Schiffe

Das Design der Lady Ships ist von Superyachten inspiriert. Grafik: Virgin Voyages
Das Design der Lady Ships ist von Superyachten inspiriert. Grafik: Virgin Voyages

Auch in diesem Jahr erwarten uns wieder einige neue Kreuzfahrtschiffe, 25 sind es weltweit an der Zahl. Darunter sind viele Expeditionsschiffe, aber auch einige vor allem große Kreuzfahrtschiffe werden in Dienst gestellt.

Neuigkeiten oder Innovationen gibt es 2020 aber nur wenige, da hauptsächlich viele Schwesterschiffe bereits existierender Schiffsklassen auf den Markt kommen.

Wir haben uns die neuen Schiffe einmal genauer angesehen und zeigen euch, was euch dieses Jahr erwartet. Außerdem präsentieren wir euch unsere Top 5.

Unsere Top 5 im Jahr 2020

Zuerst möchten wir euch gerne die fünf Schiffe vorstellen, die für uns persönlich die spannendsten und interessanten in diesem Jahr werden.

Top 1: Scarlet Lady

Die Scarlet Lady ist wohl das Schiff, das in diesem Jahr branchenweit am meisten mit Spannung erwartet wird. Noch wird das erste Schiff für Virgin Voyages bei Fincatieri in Monfalcone gebaut, Stahlschnitt war im März 2017, die Probefahrten sind im November 2019 gestartet.

Die Heckansicht der Scarlet Lady. Grafik: Virgin Voyages
Die Heckansicht der Scarlet Lady. Grafik: Virgin Voyages

Virgin Voyages hat es gut verstanden, im Voraus Interesse für das Adulty-only-Schiff zu generieren.

Versprechen der Reederei ist, Luxuskreuzfahrten neu zu definieren und dabei Premiumelemente von Land mit der Einfachheit des Lebens auf See zu kombinieren. Was genau das aber bedeutet, lässt die Reederei rund um Richard Branson noch offen.

Die Scarlet Lady verfügt über mehr als 20 Restaurants, darunter ein koreanisches, ein vegetarisches und ein italienisches. Ganz nach dem Motto „save water, drink champagne“, gibt es an Bord natürlich auch eine Champagnerbar.

Neben einem Sportstudio, einem Spa und einer Joggingstrecke, bietet die Scarlet Lady am Heck des Schiffes auch The Athletic Club, einen sogenannten Fitness Haven, ein Tattoostudio und mit The Perch einen Yoga Außenbereich.

Shows werden im The Manor aufgeführt. Grafik: Virgin Voyages

Auch im Entertainmentbereich erwartet uns Außergewöhnliches. Neben dem The Manor Nightclub und dem The Red Room Live Performing Space, gibt es an Bord auch private Karaokeräume. Auf den Bahamas in Bimini hat sich Virgin Voyages sogar einen privaten Beach Club geschaffen.

Auch außergewöhnlich: ein Tattoo-Studio an Bord. Grafik: Virgin Voyages

Neben Innen-, Außen- und Balkonkabinen, bietet die Scarlet Lady auch sogenannte Rockstar und Mega RockStar Suites. Diese sind 33 bis 200 Quadratmeter groß und beinhalten neben der Teilnahme an exklusiven Events auch einen 24/7 Zugang zu sogenannten RockStar Agents. Außerdem gibt es eine private Lounge für alle Suitengäste, einen privaten Transfer zum Schiff und viele weitere Annehmlichkeiten, die wir hier gar nicht alle auflisten können.

Die Jungfernfahrt der Scarlet Lady startet am 01. April in Miami. Erst einmal stehen dann Routen durch die Karibik auf dem Plan. Insgesamt finden 2.700 Sailor, wie Virgin Voyages seine Gäste nennt, an Bord Platz.

Außerdem legt Virgin Voyages Wert darauf Frauen in maritimen Berufen zu stärken. Dazu wurde eigens das Scarlet Squad Programme ins Leben gerufen. Das Ruder der Scarlet Lady wird sollte dann konsequenterweise von Wendy Williams übernommen. Mittlerweile scheint es aber wahrscheinlich, dass die Kanadierin abgemustert hat.

Im nächsten Jahr debütiert dann das Schwesterschiff, die Valiant Lady. Ihre Route wird sie ins Mittelmeer führen.

Top 2: Mardi Gras

Carnival Cruise Line erwartet in diesem ihr 28. Schiff. Die Mardi Gras wird aber auch das bisher größte der Flotte und das erste, das mit LNG angetrieben wird. Außerdem ist sie auch eine Hommage an den Anfang von Carnival Cruise Line: 1972 begann mit der originalen Mardi Gras die Erfolgsgeschichte der Reederei.

Der größte Neubau für Carnival Cruise Line wird die Mardi Gras. Foto: Carnival Cruise Line

Aktuell wird das Schiff noch bei Meyer Turku in Finnland gebaut. Ende Dezember wurde bekannt, dass die Mardi Gras verspätet ausgeliefert wird, die ersten Reisen werden nun erst Mitte November ab Port Canaveral starten.  Damit verpassen wir hier in Deutschland leider auch die Gelegenheit, einen Blick auf das neue Schiff zu werfen. Der Anlauf in Kiel entfällt mit der Terminverschiebung leider auch.

Mit einer Bruttoraumzahl von etwas über 180.000 und einer Passagierkapazität  ist die Mardi Gras nach der MSC Virtuosa das zweitgrößte Schiff, das uns in diesem Jahr erwartet.

Absolutes Highlight der Mardi Gras wird ihre Achterbahn. Die erste Achterbahn auf See nennt sich Bolt Ultimate Sea Coaster und wurde von einer deutschen Firma entwickelt. Aber auch sonst dreht sich auf der Mardi Gras alles um Action und Spaß, nicht umsonst nennt Carnival Cruise Line ihre Schiffe auch FUN ships. Neben der Achterbahn wird es einen Wasserpark und Game Shows im Theater geben.

Wer sich von dem Trubel erholen will, findet an Bord des Schiffes aber auch Adults-only-Bereiche und natürlich auch einen großzügigen Spa. Auch kulinarisch wird es für jeden etwas geben: locker in Guy’s Burger Joint oder ein Snack von der Streetfoodmeile Street Eats, italienisch, asiatisch, mexikanisch, Steak oder Seafood und außergewöhnlich bei kreolischer Küche am oder am Chef’s Table mitten in der Großküche.

Bei den Kabinen setzt Carnival Cruise Line einen neuen Standard, allerdings nur flottenweit. Was wir  Deutsche eigentlich schon von AIDA Cruises, TUI Cruises und Co gewohnt sind, erhält hier erstmals Einzug: Duschen mit Glastüren und ohne Vorhänge, raumhohe Glasschiebetüren zum Balkon anstelle normaler Glastüren zum Aufdrücken mit anliegendem Fenster auf den Balkon und Sofas, die sich in Betten umwandeln lassen.

Übrigens basiert die Mardi Gras auf demselben Entwurf, nach dem auch die AIDAnova und die Costa Smeralda gebaut wurden. Der größten Unterschiede im Außendesign zu diesen beiden Schiffen sind lediglich die Bugform und die Rumpfbemalung.

Top 3: Iona

Aber auch die Mardi Gras bekommt ein Abbild. Da auch die britische Reederei P&O Cruises zur Carnival Corporation gehört, basiert auch die Iona auf demselben Entwurf und wird mit LNG betrieben.

Die Iona wird das siebte Schiff für P&O Cruises und genau wie bei Carnival Cruise Line wird es das größte der Flotte und das erste mit LNG-Antrieb. Benannt wurde die Iona nach einer schottischen Insel, die bekannt ist für ihre malerischen Landschaften und den atemberaubenden Blick auf das Meer. 

Die P&O Iona. Foto: P&O Cruises
Die P&O Iona. Foto: P&O Cruises

Und genau das soll auch das Schiff widerspiegeln. Daher wird die Iona ein Atrium über drei Decks und mit seitlicher Verglasung bieten sowie den sogenannten SkyDome. Tagsüber kann sich hier am Pool entspannt werden und abends wird er zur Veranstaltungslocation, zum Beispiel mit Luftakrobatik.

Weiterhin hat sich P&O Cruises Familienfreundlichkeit auf die Fahne geschrieben. Auf der Iona wird es den Kids- und Jugendclub The Reef geben, was das Schiff aber sonst noch familienfreundlich macht, hat die Reederei noch nicht verraten.

Vor allem kulianrisch wird es auf der Iona aber spannend. Hier stehen besonders lokale Speisen der angefahrenen Destinationen im Vordergrund. Da die Iona in ihrer ersten Saison Reisen in die Fjorde Norwegens und nach Spanien, Portugal und auf die Kanaren anbietet, stehen diese Länder auch kulinarisch im Fokus. Dazu hat sich P&O Cruises die Unterstützung sogenannter „Local Food Heroes“ gesichert. Die drei Köche aus Norwegen und Spanien haben verschiedene Gerichte kreiert, die sich in den unterschiedlichen Restaurants der Iona wiederfinden.

The Glass House bietet beispielsweise authentische Tapas aus Spanien und Portugal. Im Taste 360 wird es landestypisches Street Food geben. Im The Epicurean werden die Geschmäcker der Fjorde in sechs Gängen als Haute Cuisine serviert. Aber auch in den Hauptrestaurants sollen sich die lokalen Einflüsse wiederfinden.

Das Glass House der Iona. Grafik: P&O Cruises
Das Glass House der Iona. Grafik: P&O Cruises

Im Sindhu wird den Gästen der Iona indische Küche mit britischen Einflüssen serviert, The Beach House serviert amerikanische und karibische Speisen. The Quays dagegen ist wie eine Piazza mit mehreren informellen kulinarischen Optionen, hier gibt es einen American Grill, asiatische Fusionsküche und britisches Pubfood.

Die ersten Reisen der Iona starten ab Southampton und führen in die norwegischen Fjorde. Ihre Jungfernfahr startet am 14. Mai.

Top 4: Evrima

Im Juni wird die Evrima als erste Luxusyacht für die Ritz Carlton Yacht Collection ihre Premiere feiern. Die erste von drei Yachten für 298 Gäste verspricht All-Inclusive-Luxus in allen Bereichen.

Die Schiffe der Ritz Carlton Yacht Collection. Grafik. Ritz Carlton
Die Schiffe der Ritz Carlton Yacht Collection. Grafik. Ritz Carlton

Die Ritz Carlton Yacht Collection verspricht Kreuzfahrt-Dining neu zu definieren. Dies soll mit den Restaurants The Evrima Room, Talaat Nam, S.E.A, Mistral und The Pool House gelingen. Während sich ersteres auf lokale Küche fokussiert, wird es im Talaat Nam asiatisch. Das S.E.A. wiederum wurde geformt von Sven Elverfeld, dem Küchenchef des 3-Sterne Restaurants im Ritz Carlton Wolfsburg, und ist das einzige aufpreispflichtige Restaurant an Bord.

Das Mistral befindet sich am Heck und bietet mediterrane Küche vom Grill unter freiem Himmel, auch im The Pool House ist es legerer, hier gibt es Frühstück und oder kleinere Snacks. Natürlich kann aber auch in der eigenen Suite diniert werden.

The Living Room ist eine Kaffeebar, wo aber auch bis spät abends und für Tagesausflüge Speisen angeboten werden. Hier befindet sich aber auch eine kleine Bücherei und am Abend verwandelt sich die Location in eine Cocktail Lounge mit Piano Bar.

Nahe des The Pool House befindet sich auch der Poolbereich mit Infinity Pool und Whirlpools. Nur zwei Decks tiefer liegt The Marina, eine Badeplattform, die genutzt werden kann, wenn das Schiff vor Anker liegt.

Die Suiten an Bord, 35 bis 157 Quadratmeter groß, bieten zahlreiche Annehmlichkeiten, darunter auch begehbare Kleiderschränke, einen eigenen Whirlpool, freies WLAN, eine Kaffeemaschine und auch einen persönlichen Concierge.

Top 5: Sea Cloud Spirit

Bereits 2008 wurde der Rumpf des Schiffes auf Kiel gelegt, nun endlich soll der Windjammer auf große Fahrt gehen. Damals noch als Sea Cloud Hussar geplant, doch dann ging die Werft in die Insolvenz. Nach Ende des Insolvenzverfahrens wurde der Rumpf wieder verfügbar und mit neuer Werft soll das Schiff nun noch dieses Jahr seine Segel setzen können.

So soll die Sea Cloud Spirit aussehen. Grafik: Sea Cloud Cruises
So soll die Sea Cloud Spirit aussehen. Grafik: Sea Cloud Cruises

Die Sea Cloud Spirit wird als erster Windjammer der Flotte mit Lift und Balkonkabinen ausgestattet. Auch kulinarisch setzt der Segler neue Maßstäbe innerhalb der Flotte: das traditionelle und sehr klassische Konzept wird etwas aufgelockert, indem die Sea Cloud Spirit ein zusätzliches Bistro erhält, indem zeitlich flexibel auf dem Lidodeck gespeist werden kann.

In einer Sache aber bleibt Sea Cloud Cruises sich weiterhin treu: Das Segelerlebnis steht im Fokus! Daher werden auch auf der Sea Cloud Spirit alle Segel von Hand gesetzt.

Die Sea Cloud Spirit läuft vom Stapel. Foto: Sea Cloud Cruises
Die Sea Cloud Spirit läuft vom Stapel. Foto: Sea Cloud Cruises

Das Dreimast-Vollschiff mit rund 4.100 Quadratmetern Segelfläche wird nur mit Marinediesel betrieben, Schweröl war laut Sea Cloud Cruises keine Option. Die Jungfernfahrt der Sea Cloud Spirit soll am 29. August ab Lissabon starten.

Danach geht es auf den bereits von Sea Cloud und Sea Cloud II bekannten Routen in die Karibik und nach Mittelamerika. Neu sind allerdings die Routen ab Miami im Jahr 2021. Ein Programm mit Key West und verschiedenen Inseln der Bahamas sei derzeit in Vorbereitung, lautet es im aktuellen Katalog.

Die neuen Schiffe der großen Reedereien

MSC Cruises verfolgt weiter konsequent ihren Wachstumsplan und bringt dieses Jahr ein weiteres Schiff auf den Markt. Die MSC Virtuosa soll im November 2020 debütieren und ist das zweite Schiff der Meraviglia-Plus-Klasse. Die MSC Grandiosa, das erste Schiff dieser Klasse, wurde erst im November in Hamburg getauft.

Aufschwimmen der MSC Virtuosa. Foto: MSC Cruises
Aufschwimmen der MSC Virtuosa. Foto: MSC Cruises

Die MSC Virtuosa wird mit einer Bruttoraumzahl von 181.541 Platz für maximal 6.334 Passagiere in 2.440 Kabinen und 1.704 Crewmitglieder bieten. Das 331 Meter lange Schiff wird im Winter im Mittelmeer eingesetzt, bevor es dann im Frühjahr 2021 zu ihrer ersten Nordlandsaison aufbricht.

Auch Costa Cruises expandiert weiter, die Costa Firenze wird im Oktober in Dienst gestellt werden. Das Schiff hat die italienische Renaissance zum Thema und wie der Name schon verrät, konzentriert sich das Design auf die Stadt Florenz.

Die Costa Firenze. Foto: Costa Crociere
Die Costa Firenze. Foto: Costa Crociere

Allerdings wird die Costa Firenze nur rund einen Monat im Mittelmeer unterwegs sein und danach Kurs auf Asien einschlagen. Dort wird das Schiff ganzjährig stationiert, da es für den asiatischen Markt vorgesehen ist. Damit wird die Costa Firenze auch nicht mehr für europäische Kunden buchbar sein. Lediglich die Mittelmeerreisen sowie die 51-tägige Positionierungsfahrt nach China sind in Europa verfügbar.

Wie auch ihr Schwesterschiff, die Costa Venezia, gehört die Costa Firenze mit einer Bruttoraumzahl von 135.000 zur Vista-Klasse und wird Platz für maximal 5.200 Gäste bieten.

Royal Caribbean International erweitert dieses Jahr die Quantum-Klasse mit der Odyssey of the Seas. Schwesterschiffe sind die Quantum of the Seas, die Anthem of the Seas, die Ovation of the Seas und die Spectrum of the Seas. Die Ablieferung des Kreuzfahrtschiffes ist für Herbst 2020 geplant.

Vogelperspektive der Odyssey of the Seas. Grafik: Royal Caribbean International

Die Odyssey of the Seas hat eine Bruttoraumzahl von 168.600,eine Länge von 347 Metern und wird Platz für bis zu 4200 Passagiere bieten. Highlights des Schiffes sind unter anderem der North Star auf dem Oberdeck, das SkyPad und der Fallschirmsprungsimulator RipCord by iFLY.

Rendering des Pooldecks der Odyssey of the Seas. Grafik: Royal Caribbean International

Auch Princess Cruises erhält in diesem Jahr wieder ein neues Schiff. Die Enchanted Princess soll im Juni 2020 ihre ersten Kreuzfahrten im Mittelmeer unternehmen. Das 19. Schiff für Princess Cruises kann bis zu 3.660 Passagiere und 1.346 Crewmitglieder aufnehmen. Neben einem Freilichtkino bietet die Enchanted Princess auch ein TV Studio und einen Escape Room.

So soll die Enchanted Princess aussehen. Foto: Princess Cruises
So soll die Enchanted Princess aussehen. Foto: Princess Cruises

Celebrity Cruises stellt in diesem die Celebrity Apex in Dienst. Die Celebrity Apex ist das Schwesterschiff der Celebrity Edge, die im letzten Jahr einige Neuerungen mitbrachte. Eine der Besonderheiten des Schiffes ist unumstritten der Magic Carpet, der sich vertikal an der Bordwand entlang bewegen kann und für mehrere Zwecke genutzt werden kann. Neben Tenderplattform dient der Magic Carpet auch als Bar mit Live Performances.

Die Celebrity Edge. Foto: Celebrity Cruises

Am Heck hinter einer großen Glasfront befindet sich auf mehreren Ebenen die Eden Lounge und auch bei den Kabinen wartet Celebrity bei beiden Schiffen mit einer Neuheit auf: der Infinite Veranda. Die Infinite Veranda ist eine Art Balkon, der vollständig in die Kabine integriert ist. Die obere Hälfte der Scheibe lässt sich absenken, so ist auch hier die frische Luft garantiert. Um die Kabine für die Nacht abzudunkeln, lässt sich eine Jalousie herunterfahren.

Die Celebrity Apex soll im März in Dienst gestellt werden und ab April wird sie ihre ersten  Reisen unternehmen. Das Schiff hat eine Bruttoraumzahl von 129.500 und eine Passagierkapazität von 2.910 bei Doppelbelegung der Kabinen.

Die neuen Schiffe der kleinen Reedereien

In diesem Jahr erhält Regent Seven Seas Cruises mit der Seven Seas Splendor ihr fünftes Schiff. Die Seven Seas Splendor ist eins der ersten Schiffe im Jahr 2020, getauft wird sie am 21. Februar in Miami. Ausgerichtet auf 750 Gäste und 542 Crew kommt das Kreuzfahrtschiff auf ein sensationelles Crew-Passagier-Verhältnis von 1:1,4. Ihre Jungfernfahrt unternimmt die Seven Seas Splendor im Februar von Barcelona nach Miami. Wie bei allen Regent Seven Seas Kreuzfahrten sind auch auf diesem Schiff bereits alle Leistungen inkludiert.

Und auch andere Luxusreedereien dürfen sich in diesem Jahr über Zuwachs freuen.

Die Compagnie du Ponant bekommt 2020 sogar gleich zwei neue Schiffe. Le Bellot und Le Jacques Cartier sind beide für 180 Gäste ausgerichtet und haben eine Bruttoraumzahl von 10.000. Ihre Premierensaison verbringt die Le Bellot im Norden, dabei steht auch ein Besuch in Travemünde im Mai im Routing. Die Le Jacques Cartier startet ihre Premierensaison nur wenige Monate später im Juni ebenfalls im Norden Europas.

Rendering der Le Bellot. Grafik: Compagnie du Ponant

Bei Silversea Cruises ergänzt die Silver Moon ab August die Flotte. Das Schwesterschiff der Silver Muse hat ebenso eine Passagierkapazität von 596 bei 411 Crewmitgliedern. Die Silver Moon verbringt ihre erste Saison im Mittelmeer, bevor sie dann im Oktober nach Fort Lauderdale übersetzt. Das Schiff wird unter anderem über ein destinatiosspezifisches Restaurant verfügen, das zum sogenannten S.A.L.T. Programme gehört. Dieses Programm feiert sein Debüt auf der Silver Moon und fokussiert sich darauf, die angefahrenen Destinationen durch Geschmack erlebbar zu machen.

Marketingkampagne zur Silver Moon. Grafik: Silversea Cruises

Die Fridtjof Nansen wird nach der Roald Amundsen bereits das zweite Schiff für Hurtigruten, das über einen Hybridantrieb verfügt und ist damit eines der umweltfreundlichsten Kreuzfahrtschiffe weltweit. Das Schiff ist auf maximal 530 Passagiere ausgelegt und hat eine Bruttoraumzahl von 20.889. Da die Fridtjof Nansen nun früher als geplant fertig wurde, bietet Hurtigruten einige Kurzreisen im März an, bevor das Schiff dann am 1. April die erste offizielle Kreuzfahrt ab Hamburg startet.

Die Roald Amundsen wird auch in der Antarktis fahren. Grafik: Hurtigruten
Die Roald Amundsen . Grafik: Hurtigruten

Die englische Reederei Saga Cruises bekommt in diesem Jahr ihren zweiten Neubau von der Meyer Werft.  Die Spirit of Adventure ist das Schwesterschiff der letztes Jahr abgelieferten Spirit of Discovery. Beide Schiffe haben eine Bruttoraumzahl von rund 58.000 und eine Passagierkapazität von 1.000 und ersetzen die Saga Sapphire und die Saga Pearl II. Saga Cruises verfolgt das Konzept von Boutique Cruising und hat mit den neuen Schiffen auch ein All Inclusive Produkt eingeführt.

Spirit of Discovery im Werfthafen
Spirit of Discovery im Werfthafen der Meyer Werft

Große Schlagzeilen machte im letzten Jahr die World Explorer durch ihre sehr verspätete Ablieferung an Mystic Cruises. In diesem Jahr folgt nun ihr Schwesterschiff World Voyager, die auch wieder für nicko cruises eingesetzt wird. Das 126 Meter lange Schiff kann bis zu 200 Passagiere aufnehmen und wird im August ihre ersten Reisen unternehmen. Unter anderem sind auch Abfahrten von Kiel und Hamburg geplant. Im Winter wird die World Voyager dann außergewöhnliche Ziele wie den Amazonas und Kuba anfahren.

Die World Explorer in Ijmuiden
Die World Explorer in Ijmuiden

Die neuen Expeditionsschiffe 2020

Auch Silversea Cruises erhält dieses Jahr noch ein weiteres Schiff, die Silver Origin. Das Schiff ist für die Galapagosinseln gebaut und wird kein anderes Gebiet befahren. Auf der Silver Origin haben maximal 100 Gäste und 90 Crewmitglieder Platz, damit verfügt das Expeditionsschiff über das höchste Crew-Passagier-Verhältnis auf den Galapagosinseln überhaupt. Außerdem ist das Schiff mit acht Zodiacs ausgestattet, bietet ecuadorianische Küche sowie ein Team ecuadorianischer Reiseführer und Butler Service. Ihre ersten Reisen startet die Silver Origin im Juli.

Silver Origin. Grafik: Silversea Cruises

Eine weitere Luxusreederei, die in diesem Jahr noch ein Expeditionsschiff in Dienst stellt, ist Crystal Cruises. Die Crystal Endeavor ist das erste Expeditionsschiff für die Reederei und wird derzeit bei MV Werften in Wismar gebaut. Mit 20.000 BRZ bietet das Schiff Platz für 200 Gäste, die ersten Reisen starten ab August. Die Crystal Endeavor wird weltweit eingesetzt, ihre erste Saison führt sie unter anderem nach Tokio, Taipeh, Bali, Sydney und Auckland.

Rendering der Crystal Endeavor. Grafik: MV Werften

Ausgestattet ist das Expeditionsschiff unter anderem mit Zodiacs, einem eigenen U-Boot und Helikopter. Nach Angaben der Reederei können Gäste an Bord 6-Sterne-Service erwarten.

National Geographic Endurance. Grafik: Lindblad

Aufgrund ihres Designs fällt die National Geographic Endurance von Lindblad Expeditions besonders ins Auge. Der nach vorne gezogene und sehr hohe sogenannte X-Bow wurde extra für die zum Teil widrigen Witterungsbedingungen in den Polarregionen entwickelt und ist patentiert. Die National Geographic Endurance hat Platz für 126 Gäste und wird das ganze Jahr über Fahrten in Polarregionen anbieten. Ziele sind unter anderem Jan Mayen, Island, Grönland, die Falklandinseln, Südgeorgien und die Antarktis. Die Expeditionsausstattung umfasst unter anderem Zodiacs, Kayaks, Schneeschuhe und ein ROV, ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug. Auf den Reisen immer mit dabei ist ein National Geographic Fotograf. Die erste Expeditionsreise beginnt im April.

Die Ocean Victory. Grafik: Albatros Expeditions

Im Dezember 2020 wird das Schwesterschiff der National Geographic Endurance, die Ocean Victory, in Dienst gestellt. Das Expeditionsschiff ist mit demselben sogenannten X-Bow ausgestattet und wird die ersten Monate für Albatros Expeditions in der Antarktis und Südamerika unterwegs sein, bevor es anschließend, von Mai bis September  2021, für Victory Cruise Lines Alaskakreuzfahrten fahren wird. Auch die Ocean Victory wird mit zahlreichen Zodiacs und Kayaks ausgestattet sein.

Auch Coral Expeditions erhält mit der Coral Geographer ein neues Expeditionsschiff. Die kleine australische Reederei bietet Routen rund um Australien und Inseln im Indischen Ozean sowie in der Region Asien-Pazifik an. Die Reederei bietet kein eigenes Entertainmentprogramm, sondern organisiert Lesungen, Filme und Dokumentationen. Ebenso gibt es keine verschiedenen Restaurants, die Köche nutzen frische und lokale australische Zutaten. Außerdem wird von Butler Service, formalen Abenden, Minibars, Roomservice Menüs, einem Casino und einem Spa abgesehen. Auch einen Pool gibt es nicht, dafür eine Badeplattform. Landausflüge sind kostenfrei.

Rendering der Coral Geographer. Grafik: Coral Expeditions

Während ihrer Jungfernfahrt wird die Coral Geographer von Singapur zu den Seychellen fahren. Insgesamt 120 Gäste können an Bord mitfahren. Die Jungfernfahrt des Schiffes startet allerdings erst Anfang Januar 2021.

Zu guter Letzt darf sich auch Quark Expeditions, die sich bereits mit nicko cruises die World Explorer teilen, auf ein neues Expeditionsschiff freuen. Die Ultramarine ist 13.000 BRZ groß und kann 199 Passagiere beherbergen. Wie viele andere Expeditionsschiffe ist auch die Ultramarine mit einer Sauna, Zodiacs und Kayaks ausgestattet. Außerdem zählen auch noch zwei Helikopter mit zur Ausstattung. Die Ultramarine bietet sogar Einzelkabinen für Alleinreisende an. Zudem gibt es die Möglichkeit, dass sich Alleinreisende Doppel- oder sogar Dreierkabinen mit Mitreisenden desselben Geschlechts teilen können. Die Ultramarine feiert ihre Premiere in der Antarktissaison 2020/21.

Die Ultramarine. Grafik: Quark Expeditions

Selbstverständlich könnte man auch die beiden Neubauten für Ponant hier auflisten. Da die beiden Schiffe aber nicht nur Expeditionskreuzfahrten unternehmen, haben wir sie unter den kleinen Reedereien aufgeführt. Selbiges gilt für die World Voyager.

Außergewöhnliche neue Schiffe 2020

Das Jahr 2020 bringt uns auch zwei eher ungewöhnliche Kreuzfahrtschiffe.

Die Flying Clipper ist ein Fünfmast-Großsegler, der dem Windjammer France II nachempfunden ist. Insgesamt über 162 Meter lang, fünf Masten mit 35 Segeln, 6.350 Quadratmeter Gesamtsegelfläche, 300 Passagiere und 150 Crewmitglieder, das sind die Dimensionen des Seglers. Die Flying Clipper soll damit auch der größte Rahsegler der Welt werden.

Die Flying Clipper unter vollen Segeln. Foto: John Will Kommunikation
Die Flying Clipper unter vollen Segeln. Foto: John Will Kommunikation

Ursprünglich war das Schiff für 2017 geplant, immer wieder wurde aber die Ablieferung und damit der Start des Schiffes verschoben. Bereits letztes Jahr ist die Flying Clipper fertiggestellt worden, aber Reeder und Werft liegen seitdem laut Medienberichten im Streit. Buchbar sind die Reisen mit der Flying Clipper auch noch nicht. Ob die Flying Clipper wirklich noch für Star Clippers ihre Segel setzen wird, bleibt somit aber abzuwarten.

Die American Jazz. Grafik: American Cruise Lines

Mit der American Jazz erwartet uns ein neues Schiff, das hauptsächlich für den amerikanischen Markt interessant sein wird. Die Reederei American Cruise Lines ist auf den Flüssen der USA unterwegs, die American Jazz wird ab September den unteren Mississippi befahren.  Auf sechs Decks bietet das Flussschiff Platz für maximal 195 Gäste. Besonderheiten der American Jazz sind ein gläsernes Atrium über fünf Decks, Balkone an allen Kabinen, Einzelkabinen für Alleinreisende und einen aufklappbaren Bug für die ausziehbare Gangway.