Nach den ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen planen nun die ersten Anbieter von Flusskreuzfahrten, ihre Schiffe wieder fahren zu lassen. Dazu haben sie umfangreiche Corona-Maßnahmen an Bord umgesetzt und beschränken zunächst ihre Fahrtgebiete.
Die wichtigsten Regeln an Bord sind die, die auch im Alltag umgesetzt werden: Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz, erhöhte Hygiene und Abstand halten gehören dazu.
Eine Übersicht über die bisher abgesagten Kreuzfahrten gibt es hier.
nicko cruises ist bereits wieder unterwegs
Schon am Pfingstmontag begrüßte nicko cruises die ersten Passagiere unter Corona-Bedingungen an Bord der nickoVision. Einen Tag später startete die Flusskreuzfahrt von Straubing nach Düsseldorf. Reisen innerhalb Deutschlands will nicko cruises nun wie geplant durchführen, wenn es die Regelungen der Bundesländer zulassen. Flusskreuzfahrten im Ausland oder Teilstrecken im Ausland sind bis zum 14. Juni abgesagt und sollen danach wieder starten. Der Veranstalter verzichtet zudem auf eine Last-Minute-Vermarktung, um die Auslastung an Bord gering zu halten.
„Unsere Entscheidung folgt den politischen Beschlüssen und behördlichen Anweisungen. Die Durchführbarkeit der Reisen hängt nicht allein von Reisewarnungen oder Restriktionen bei der Einreise, sondern auch von Bestimmungen hinsichtlich Versammlungen sowie Beschränkungen für Hotellerie und Gastronomie ab“, erklärt Guido Laukamp, Geschäftsführer von nicko cruises, auf der Webseite des Veranstalters. „Die Zufriedenheit und das Wohlergehen unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen. Wir bauen darauf, dass die aktuell getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen und wir ab Juni unsere Schiffe wieder nach und nach in Fahrt bringen dürfen“, so Laukamp weiter.
A-ROSA startet auf dem Douro
A-ROSA plant, ihre Reisen nach Aufhebung der Reisewarnung für 31 europäische Staaten ab dem 15. Juni 2020 wieder aufzunehmen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Den Anfang soll demnach ab dem 17. Juni 2020 die A-ROSA Alva auf dem Douro machen. Es folgen Flusskreuzfahrten mit Corona-Konzept auf Rhein und Donau ab dem 19. und 20. Juni 2020. Für Anfang Juli ist auch der Neustart der Reisen in Frankreich vorgesehen.
Die Reederei weist jedoch darauf hin, dass es aufgrund behördlicher Verordnungen oder sich ändernder Gegebenheiten vor Ort zu Anpassungen der Routen und Reisen kommen kann. Ein Hygiene- und Gesundheitskonzept, das die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln umsetzt, hat A-ROSA bereits erarbeitet. Hierbei wurde das A-ROSA-Team unter anderem von Dr. med. Jens Tülsner unterstützt, der nach Wiederaufnahme der Reisen die Funktion des Flottenarztes übernimmt.
Beispielsweise wird nach dem Konzept das Gastronomiekonzept verändert. Zum Frühstück und Mittagessen gibt es statt Buffets nun servierte 3-Gang-Menüs sowie zum Dinner ein 4-Gang-Menü, die sich jeweils an den Fahrtgebiet orientieren.
Die einzelnen Maßnahmen des Hygienekonzeptes haben wir hier bereits veröffentlicht.
Phoenix plant Start mit Corona-Maßnahmen Ende Juni
Auch Phoenix Reisen hat in Zusammenarbeit mit den Behörden ein Konzept für Flusskreuzfahrten unter Corona-Bedingungen entwickelt. „Wir gehen davon aus, die ersten Reisen auf deutschen Flüssen ab dem 26.06.2020 wieder durchführen zu können – und zwar wie gewohnt erholsam, komfortabel und vor allem sicher. In Kürze werden wir uns mit weiteren Informationen an unsere gebuchten Gäste bzw. Reisebüros wenden.“, heißt es dazu auf der Webseite von Phoenix.
Viva Cruises mit neuen Kurz-Flusskreuzfahrten während Corona
Im Juli und August 2020 fährt Viva Cruises mit der Treasures und Inspire innerdeutsche Kurzreisen. Die Flusskreuzfahrten auf Main und Rhein finden mit reduzierten Passagierzahlen und vielen Corona-Gesundheitsmaßnahmen statt.
Vor Reisebeginn müssen Passagiere einen Gesundheitsfragebogen nach den Richtlinien der WHO ausfüllen sowie ihre Körpertemperatur messen lassen. Zudem werden die öffentlichen Bereiche der Schiffe nach einem festen Zeitplan verstärkt desinfiziert und weitere Handdesinfektionsgeräte aufgestellt. In den Restaurants werden Tischabstände vergrößert und auf Landausflügen mit wenigen Gästen und mit einem kabellosen Audio-Info-System gearbeitet.
Wie genau das für VIVA Cruises aber auch für andere Reedereien aussehen soll, hat COO Andrea Kruse uns im Gespräch mit weiteren Reedereien hier verraten.
Plantours startet mit zwei Schiffen
Der Bremer Veranstalter Plantours will mit zwei Schiffen in die Saison 2020 starten. Die MS Sans Souci beginnt die ersten Reisen am 17. Juni und 24 Juni, während die MS Lady Diletta am 25. Juni ihre erste Flusskreuzfahrt unternimmt.
Auch Plantours hat die Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen an Bord weiter erhöht und lässt vor Reisebeginn einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Während der Laufwege an Bord, zum Beispiel im Kabinengang, muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.
Während der Reise sind die öffentlichen Toiletten geschlossen. Alle Mahlzeiten und Getränke, auch in der Bar, werden am Tisch serviert und bei Bedarf in zwei Tischzeiten gegessen, um Abstände einhalten zu können.
Während der Ausflüge schreibt Plantours vor, ebenfalls einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. In Ausflugsbussen dürfen nur Personen aus einer Kabine nebeneinander sitzen und es kommt weiterhin ein Audio-System zum Einsatz, um die geforderten Abstände zu ermöglichen.
Die einzelnen Maßnahmen von Plantours gibt es hier.
1A Vista startet Ende Juni
Aktuell hat 1A Vista alle Reisen bis zum 14. Juni 2020 abgesagt. Alle Flusskreuzfahrten mit MS VistaStar, MS VistaSky, MS VistaSerenity, MS VistaFidelio, MS VistaClassica und MS VistaKatharina können bis Abreise 29. Juni 2020 aus Kulanz auf einen späteren Termin umgebucht werden.
Aktuell hat der Veranstalter zwar noch keine Wiederaufnahme des Betriebs angekündigt, aber auf der Webseite sind Flusskreuzfahrten ab dem 30. Juni buchbar.
An Bord gibt es bei 1A Viste keine Buffets, zwei Tischzeiten und weitere Maßnahmen. Bereits vor Abreise erhalten alle Gäste einen Gesundheitsfragebogen. Zudem wird bei Einschiffung und in regelmäßigen Abständen die Körpertemperatur aller Gäste getestet. Weitere Informationen zu den Corona-Maßnahmen soll es laut Webseite direkt an Bord geben.